Die Boomer sind schuld…
Wer sind eigentlich die Boomer? Klingt ein wenig
nach Außerirdischen, oder? Diese Bezeichnung haben Soziologen einer Gruppe von
Menschen verpasst, die zwischen Mitte 1940 und Mitte 1960 geboren wurden. Inzwischen
sind die Boomer in die Jahre gekommen und die meisten sind bereits Rentner. Da
aber scheint gerade das gesellschaftliche
Problem zu liegen, denn die Lebens-erwartung steigt und die Rentenkassen
leeren sich zusehends. Die „Blümsche“ Aussage, „Die Rente ist sicher“, die vom
früheren Sozialminister Norbert Blüm stammt, steht schon lange auf wackligen
Füßen.
Da muss es nicht verwundern, wenn dafür Ursachen und Schuldige gesucht werden. Und diese wurden scheinbar schnell gefunden. Die Boomer sind schuld! Plötzlich geistert das Gerücht von einem „Boomer-Soli“ durch die Medien und empört sogleich die Beschuldigten. Die reichen Rentner sollen gefälligst etwas für die ärmeren Rentner abgeben, heißt es sehr fordernd. Sie hätten es sich lange genug gutgehen lassen. Klingt doch ganz einfach. Ist jedoch ziemlich simplifiziert. Haben die Kritiker etwa das Rentensystem nicht verstanden? Ihre Zauberlösung ist wie ein Schuss ins Blaue und heißt Umverteilung.
Doch es wird noch besser, denn sogar
von einem „Pflichtjahr für Rentner“ wird schwadroniert. Dabei nichts davon ausgegoren
oder gar spruchreif. Auch wenn das ganze Gerede wie eine Seifenblase
zerplatzen wird, so werden damit Generationen gegen einander ausgespielt. Das ist ganz und gar nicht fair. Ist solche Einteilung der Menschen in X, Y und Z wirklich angemessen? Denn sehr schnell kommt natürlich auch Kritik an den nachfolgenden
Generationen. Zum Beispiel gilt die Generation Z als weinig leistungsbereit und
oft unwillig. Da gilt „Privat geht vor Katastrophe“. Ein Spruch, der gewiss den Boomern zu-geschrieben wird. Das nennt sich heute „Work-Life-Balance“. Weniger Arbeit und mehr Freizeit bei gleichem Gehalt.
Da wird schnelle klar, Schuldzuweisungen haben noch nie geholfen und kein einziges Problem gelöst. Solche polarisierenden Vorschläge dienen letztlich keinem. Sie sollten nicht „wie eine Sau durchs Dorf getrieben werden“, sprich durch die Medien. Konkrete Vorschläge, auch kontroverse, gehören in die zuständigen Gremien und ins Kabinett, um beraten und mehrheitlich beschlossen zu werden. Das aber hat etwas mit einem großen Verantwortungsbewusstsein und mit gesundem Menschenverstand zu tun.

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