Deutschland ist Weltmeister!
Nein, nicht bei der
Fußballweltmeisterschaft in Brasilien 2014. Aber ganz sicher sind wir Deutschen
in einigen anderen Disziplinen „Weltmeister“. Lange Zeit galten wir als Reise-
und Exportweltmeister. Dass wir auf sehr hohem Niveau klagen und jammern und
dabei eine Meisterschaft entwickelt haben, ist auch hinlänglich bekannt. Auch
im „Schwarzsehen“ sind wir ganz groß. „Wer weiß, wo das alles noch hinführt?
Früher war alles viel besser!“ Nun ja, wir kennen diese Reden.
Egal ob im privaten Kreis
oder in den Medien, dieser Negativtouch bestimmt die Meldungen und Meinungen.
Es geht allen gefühlt immer viel schlechter, als es in Wirklichkeit ist. Warum
nehmen wir nicht endlich diese dunkle Brille ab und freuen uns am Leben? Nein,
wir müssen immer alles noch herunterziehen und zerreden, und das auch noch mit
einem besserwisserischen Ton der Überheblichkeit. Wir finden jedes Haar in
der Suppe, besonders in der eigenen. Das wurde mir neulich beim Spiel: Deutschland
gegen Ghana, welches wir zusammen mit einem Freund sahen, wieder ganz deutlich.
Er ließ überhaupt kein gutes Haar an der deutschen Mannschaft, die nach meiner
laienhaften Meinung gut spielte. „Diese Schlappsäcke, jetzt nach rechts, wo ist
denn Lahm, den sieht man überhaupt nicht!“, so ging das die ganzen 90 Minuten! Das war schon der
reinste Defätismus und kaum noch anzuhören. Da muss einem ja die Freude
vergehen.
Ähnlich ist es auch bei den
Kommentatoren der Spiele im Fernsehen. An die deutsche Mannschaft werden
übergroße Erwartungen geknüpft, die aber auch keine andere Mannschaft erbringen
kann. Alles an ihr wird klein geredet und überkritisch analysiert. Da ist die
Rede von einer Zitterpartie und von großer Unsicherheit, als wäre die WM ein
Spaziergang. Es steht doch fest, dass alle Länder gute Teams zur WM schicken.
Kein Land hat die Teilnahme an der WM in der Lotterie gewonnen. Letztens musste ich
einfach den Ton ausschalten, denn das neunmalkluge Gerede des Kommentators war
nicht mehr zu ertragen.
Und nach einem Kräfte raubenden Spiel werden dann auch noch den abgekämpften Spielern dumme
Fragen gestellt. „Was hätte und sollte denn besser laufen sollen?“ Mein Gott,
Fußball ist ein Mannschaftsspiel und es muss ein Spiel bleiben. Ein
Zusammenspiel zwischen Leistung und eben auch Glück. Da ist jeder wichtig, aber
keiner darf sich zu wichtig nehmen, schon gar nicht die Zuschauer.
Bitte
erspart mir und der Welt doch diese überflüssigen und allzu klugen Kommentare
der sogenannten Fußballexperten, die von außen aus dem klimatisierten Studio
ihre Kritik absondern. Von Lob und Wertschätzung der Leistungen aller Spieler,
ist da meistens wenig zu hören. Da stimmt doch etwas nicht, wenn nur der Sieger
zählt. Es haben doch alle ihr bestes gegeben.
Und ein letztes, wenn es
etwas zu kritisieren und korrigieren gibt, dann überlasst das getrost dem Trainer, denn dafür ist er ja da. Nun
dann, freuen wir uns auf neue und
spannende Spiele!
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