Sommer, Sonne, Ferien…
Ein lang gehegter Wunsch vieler Menschen in unserem Land ging in diesen
Tagen in Erfüllung. Es ist Sommer, die Ferien haben begonnen und die Sonne
strahlt vom Himmel. Temperaturen über die 30°C im Schatten lassen keine Wünsche
offen. Oder doch? Wer kann, liegt am Strand oder am Badesee und lässt sich von
der Sonne bescheinen. Das Wasser und kühle Getränke bieten immer wieder eine
willkommene Erfrischung.
Andere wiederum, fangen schon nach wenigen heißen
Tagen an zu klagen: „Die Hitze ist nichts für mich, der Kreislauf macht fast
schlapp, nachts kann ich kaum noch schlafen! Es ist viel zu heiß“. Wer draußen
arbeiten muss, sieht das wohl genauso. Es ist viel zu heiß! Ähnlich geht es
all jenen, die im kilometerlangen Stau stehen, bevor sie ihr Ziel erreichen.
Oft sind es gerade die, die sich so sehr auf den Sommer,die Hitze und den Urlaub in den
Bergen oder an der See gefreut haben.
Ich sitze im verdunkelten Zimmer bei angenehmen 25°C. Draußen
auf dem Balkon sind es inzwischen fast 38°C. Die Straßen im Viertel sind
überraschend leer und ruhig. Die Lieblingsplätze im Freien beleben sich erst
wieder am späten Abend, wenn die Hitze etwas nachlässt. Die Menschen suchen den
Schatten und die Kühle in den Häusern. Wer kann, bleibt drin und schaltet einen
Gang herunter. Die Klimaanlagen laufen dafür auf Hochtouren oder versagen mal
wieder ihren Dienst. Bei der Bahn kommt es dadurch wieder zu Verspätungen. Da fällt mir eine Frage aus der DDR-Zeit ein: „ Welches waren die
vier schlimmsten Feinde der DDR? Antwort: Frühling, Sommer, Herbst und Winter!“
Auch wenn diese Zeiten vorbei sind, so bleiben doch die vier Jahreszeiten für
jeden Menschen eine Herausforderung, der sich jeder anders stellen muss.
Was die einen heiß ersehen, ist für andere genau das Gegenteil.
Zudem kann vieles, was zum Dauerzustand wird, zunehmend zur Belastung werden.
Immer heiß, ist genauso schlimm, wie immer nass oder kalt. Menschliches Leben
folgt da einem ganz bestimmten Rhythmus von Anspannung und Entspannung. Jede
Einseitigkeit führt kurz über lang zu Fehlhaltungen an Seele und Leib. Alles hat eben seine
Zeit. Das wussten schon die Alten. So wie das Jahr Frühling, Sommer, Herbst und
Winter kennt, so gibt es für jeden Menschen Höhen und Tiefen, Freude und
Trauer, Erfolg und Misslingen, Freude und Leid. Jeder aber muss selbst die
Antworten auf diese Herausforderungen finden, die das Leben an ihn
stellt.
Wer dabei bewusst auf sein Inneres hört, auf sein
Herz, der wird die rechte Antwort sicher finden. Denn kein normaler Mensch wird bei 30°C im Sommer im
Pelzmantel und bei -20°C im Winter in Badehosen durch die Straßen
laufen. Ebenso wird jeder, der aufmerksam zuhört, auch die passende Antwort geben und danach handeln.
Die große Hitze hat auch etwas Gutes. Ich schalte einen
oder zwei Gänge herunter und lasse es
gemächlich angehen. So finde ich Zeit zum Nachdenken und zum Schreiben.
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