Mach mal Pause!
Das ist ein wirklich ernst zu nehmender Aufruf. Oder etwas hochtrabender formuliert, eine „Einladung
zum Leben“. Ja, ein Leben ohne Pausen wäre eine schier unerträgliche Last.
Darum ist es immer wieder wichtig, seinen Alltag zu unterbrechen und kleine Pausen einzulegen.
Oft ist es schon die innere Uhr,
die mir anzeigt, jetzt ist es Zeit für eine Pause. Ganz egal ob ich mit einer
anspruchsvollen Arbeit beschäftigt bin oder auf einer langen Autofahrt. Sag
einfach mal: „Stopp, jetzt ist es genug, es reicht!“
Wer von früh bis spät pausenlos gefordert
ist oder wer sich selbst keine Pause mehr gönnt, der gleicht dem
Hamster im Laufrad, das sich ständig dreht und von ihm gedreht wird. Das ist
nicht nur für den Hamster auf Dauer ermüdend, sondern kann sogar tödlich sein. So brechen auch Menschen eines Tages zusammen, weil sie meinten, sie brauchten keine Pausen.
„Mach mal Pause“, ist daher
nicht nur ein gut gemeinter Rat, sondern eine Notwendigkeit für jeden
Menschen. Kleine oder größere Pausen geben wieder frische Kraft und vermitteln
einen neuen Blickwinkel auf das bereits Geschaffte. Keiner kann pausenlos
schaffen, denken oder auf den Beinen sein. Selbst die interessanteste
Stadtbesichtigung ist ohne Pausen einfach nur anstrengend.
Da sind die netten Straßenkaffees und Biergärten in der warmen Jahreszeit eine willkommene
Einladung für eine Pause. Bei einer großen Tasse Cappuccino über den Erfurter
Domplatz zu schauen, schenkt einen ganz neuen Blickwinkel. Ich komme zur Ruhe
und das Leben spielt sich vor meinen Augen ab. So kann ich die Bewegungen,
Farben und Formen der Stadt viel deutlicher wahrnehmen, als wenn ich selbst mit
dem Menschenstrom dahin getrieben werde.
Pause bedeutet, sich aus
der Bewegung, dem Fluss der Zeit auszuklinken. Für einige Minuten frei zu sein
von aller Aktivität und dem Zwang, etwas leisten zu müssen. Ein Ausruhen ohne
ein schlechtes Gewissen. Wer dazu noch einen angenehmen Pausenplatz findet, der
wird reich beschenkt. Pausen strukturieren unsere Arbeit ebenso wie unsere
Freizeit. Sie sind Musterunterbrechungen, die uns auf einen neuen Abschnitt
unseres Tuns und Lassen einstimmen.
Genau wie in der Musik sind
Pausen gestalterische Element. Sie gliedern das Musikstück, geben der Stille
einen Raum, sind Momente des Verweilen im Gehörten und erhöhen die Spannung
auf das Kommende. In diesem Sinne: „Mach mal Pause!“
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