„Die Geschenkefalle“
„Alle Jahre wieder… aber gewiss nicht im nächsten Jahr“, das hatten sie sich nach dem letzten Weihnachtsfest, mit all dem
Stress, dem Plätzchen backen, der Weihnachtsgans, dem Großputz, mit
Weihnachtsbaum und riesigen Bergen von
Geschenken, ganz fest vorgenommen.
Doch, wie sagt man so
schön, „der Weg zum Himmel ist mit guten Vorsätzen gepflastert“. Natürlich auch
der Weg zu einem stressfreien Weihnachtsfest! Rasch wurde aus dem, „wir
schenken uns in diesen Jahr nichts“, schon bald ein, „aber nur Geschenke für
die Kinder“. Na klar, die Kinder sind schon längst dem Kindesalter entwachsen. Aber es ist doch Weihnachten!
Spätesten mit der
beginnenden Werbung für das große „Fest der Geschenke“ und der weihnachtlichen
Dekoration in den Schaufenstern und den Geschäften, bröckeln diese Vorsätze.
Und schon sitzen wieder alle in der Geschenkefalle und der jährliche Stress geht
wieder los. Als ob es nicht schon genug
Termine und Aufgaben in den letzten Wochen des Jahres gäbe. Klausuren und Tests
in der Schule, die unbedingt noch vor den Weihnachtsferien geschrieben werden müssen. Die Bilanzen und Abschlüsse in
den Büros häufen sich und jeder möchte noch bedacht werden, obwohl er seit
Wochen die letzten Unterlagen nicht eingereicht hat. Plötzlich muss alles
auf einmal gehen. Besinnliche
Adventszeit? Nein, ganz und gar nicht. Das würde wohl anders aussehen.
Und nun doch wieder diese
Jagd nach den sogenannten Weihnachtsgeschenken, ohne die es nun mal nicht zu
gehen scheint. Sollen sie doch schließlich Ausdruck der Verbundenheit und
Zeichen der Liebe zwischen den Menschen sein. Schauen wir uns aber in dieser
Welt um, dann ist da nicht viel von Solidarität unter den
Menschen zu spüren und vom Frieden ist diese Welt meilenweit entfernt. Wenn das
schon nicht überall auf der Welt möglich
ist, dann doch wenigsten in der kleinen, heilen Welt der Familie. Und Geschenke erhalten
bekanntlich die Freundschaft.
Was natürlich eine
Küchenwaage für Oma, eine Flasche Portwein für Opa oder ein Fleischklopfer aus
Edelstahl für Tante Rita mit der Liebe der Menschen zu tun hat, bleibt wohl allen ein Rätsel? Aber
bitte, immer schön den Kassenzettel aufheben, denn nach dem Fest des "Warenaustauschs" folgen dann die
Tage des "Warenumtauschs"!
Da müsste sich doch eigentlich jeder normale Mensch
fragen, warum tun wir uns das schon wieder an? Vielleicht ist es ja für
einige noch nicht zu spät und die Geschenkefalle ist noch nicht zugeschnappt. Dann
schenken Sie sich doch einfach die Geschenke und schenken sich dafür etwas mehr Zeit und Ruhe, anderen Menschen
ein gutes Wort, ein Lächeln und damit unendlich viel mehr Freude.
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