Ein
ruhiger Sommertag
Ein herrlicher Sommertag,
nicht zu warm aber sonnig. Nach dem Frühstück auf dem Balkon mit frischen
Brötchen, Marmelade und duftendem Kaffee, streckte ich mich wohlig aus und
machte Pläne für diesen geschenkten Tag, der so friedlich und ruhig begonnen
hatte. Selbst der Lärm von der Straße ist in den Sommerferien geringer als im geschäftige Alltagsleben. Das lädt zum
längeren Verweilen im Freien ein. Kurz um, das Leben ist doch schön!
Dann aber machte ich einen
gewaltigen Fehler. Ich schaute auf mein Smartphone, um nur kurz meine Mails zu
checken und die neuesten Nachrichten zu lesen. Und da war sie wieder die
grausame Wirklichkeit. Der Traum von einem friedlichen Sommertag war augenblicklich
geplatzt. Die News, wie es heute heißt, schlugen mir buchstäblich mit harter
Faust ins Gesicht. Es waren die knallharten „Schlagzeilen“, die wohl keinen Leser
unberührt lassen. Dazu auch gleich die selbstgerechten bissigen Kommentare von allen Seiten.
Zwar sind wir in diesem
Sommer schon an viele Schreckensmeldungen gewöhnt, denn täglich hören und sehen
wir von Terror, Mord und Krieg. Die Namen der Orte werden schnell zu Pseudonymen
für diese schrecklichsten Verbrechen. Wenn wir von Afghanistan, dem Irak oder
Syrien hören, stehen uns sofort die Bilder von grausamen Bombenanschlägen, Massakern und Flüchtlingsströmen vor Augen. Ortsnamen wie Paris, Nizza und Saint-Etienne-du-Rouvray
lassen uns erschauern angesichts der dort verübten Gräuel. So viele Morde an
unschuldigen Menschen, so viel Leid!
Lange Zeit waren die Orte des
Schreckens noch so weit weg von Deutschland und von uns. Jetzt hören wir die Namen
von Städten wie Ansbach, München und Würzburg. Der Terror geht weiter und er kommt
näher. Eine Nachrichtensendung und ein „Brennpunkt“ nach dem anderen berichten
pausenlos und liefern Berichte über Details, die noch reine Spekulation sind.
Manchmal kann ich es nicht mehr mit anhören. Wem nützt dieses
sensationslüsternde Gehabe und Gerede? Eine Falschmeldung jagt die andere. Weiß
denn heute keiner mehr, dass jemand, der nichts Neues beizusteuern hat, doch
lieber den Mund halten sollte? Auch wird eine Meldung nicht dadurch richtiger, je
häufiger sie wiederholt wird.
Es hätte so ein schöner,
ruhiger Sommertag werden können. Doch wir leben in unruhigen Zeiten. Brennende
Fragen nach dem – „wie weiter?“ – beschäftigen die Menschen. Je mehr wir lesen und
hören und die vielen schrecklichen Bilder sehen, je weniger können wir in dieser Flut erkennen, was eine seriöse
Information und was blanke Meinungsmache ist?
Ich weiß, dass es keine Lösung ist, den Kopf buchstäblich in den Sand zu stecken, sprich sich den News total zu verweigern. Ich weiß aber auch und spüre es ganz deutlich, zu viel davon tut mir nicht gut. Das macht mich selbst parteiisch und ungerecht, traurig und zugleich böse. Aber ich will mich nicht in diesen Teufelskreis von Halbwahrheiten und Lüge, von Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit, von blankem Hass und Unmenschlichkeit hineinziehen lassen. Nein das bin ich nicht. Nein, das sind auch viele andere Menschen nicht. Keinem tut es nämlich auf Dauer gut, ständig mit Negativmeldungen, Brandmarkungen und einer Fixierung auf einseitig ausgewählte Reizthemen bombardiert zu werden. Es führt zu negativen Denken und Handeln.
Ich weiß, dass es keine Lösung ist, den Kopf buchstäblich in den Sand zu stecken, sprich sich den News total zu verweigern. Ich weiß aber auch und spüre es ganz deutlich, zu viel davon tut mir nicht gut. Das macht mich selbst parteiisch und ungerecht, traurig und zugleich böse. Aber ich will mich nicht in diesen Teufelskreis von Halbwahrheiten und Lüge, von Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit, von blankem Hass und Unmenschlichkeit hineinziehen lassen. Nein das bin ich nicht. Nein, das sind auch viele andere Menschen nicht. Keinem tut es nämlich auf Dauer gut, ständig mit Negativmeldungen, Brandmarkungen und einer Fixierung auf einseitig ausgewählte Reizthemen bombardiert zu werden. Es führt zu negativen Denken und Handeln.
Trotzdem bleibe ich auch zukünftig kritisch interessiert, aber eine gewisse Askese (Verzicht auf mediale
Dauerberieselung) hilft mir, nicht
nur die Schattenseiten des Lebens als einzige Wirklichkeit wahrzunehmen zu müssen,
sondern mich wieder über das Gute und Schöne auf dieser Erde zu freuen und
einen sonnigen Sommertag ohne schlechtes Gewissen zu genießen.
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