Montag, 5. Mai 2014

„Goldregen“


Goldregen, das ist der landläufige Name dieser beeindruckenden Sträucher, die  bis zu fünf Meter hoch werden. In den Monaten Mai und Juni lassen sie ihre gelben Blütentrauben  wie Gold herabregnen, was ihnen diesen bezeichnenden Namen gab. Es ist der reinste Blütenzauber und ein wahrer Goldrausch, der die Menschen schon mal zum Träumen bringt. 
Solch einen "Gold- oder Geldregen" im übertragenen Sinn wünschen sich wohl viele Menschen. Sich einmal in seinem Leben, wie Goldmarie im Grimmschen Märchen, vom Gold beregnen zu lassen, das wäre doch ganz toll und alle Geldsorgen hätten ein für allemal Ende. Warum nicht einmal träumen?

Aber Vorsicht! So schön der Goldregenstrauch auch in seiner Blütenpracht aussieht, so gefährlich kann er auch sein. Die gesamte Pflanze ist nämlich giftig. Die höchste Konzentration an Giftstoffen findet sich in den Samen. Schon 15-20 Samen können tödlich sein. Bereits nach drei eingenommenen Samen beginnen schon die ersten Vergiftungserscheinungen. Das sind: Übelkeit, Brennen in Mund und Rachen, Magenbeschwerden, Schweißausbrüche, Schwindelgefühl, sogar Halluzinationszustände bis hin zur Bewusstlosigkeit und Krämpfen.

Schön aber giftig! Das ist jedoch nicht nur dieser Strauch in seiner betörenden Schönheit, sondern jeder „Gold- und Geldregen“. Wer überraschend von einem solchen überschüttet wird, ist leicht in der Gefahr die Besinnung zu verlieren. Ein zu großer Reichtum ist in jedem Fall betörend und wirkt bei zu großer Nähe auch zerstörend. Reiche Menschen leiden oft unter einem erhöhten „Schwindelgefühl“, mit dem sie ihren Reichtum noch vermehren wollen. Wer möchte auch schon gern wieder etwas von seinen Millionen freiwillig abgeben? Da wird eben geschwindelt und mit Tricks die Steuer umgangen. Auch unangenehme Schweißausbrüche quälen häufig die Aktionäre, wenn sie sehen, wie die Kurse in den Keller gehen. Die meisten aber haben echte Halluzinationen und Zwangsvorstellungen, denn sie meinen ernsthaft, dass der Gold- und Geldregen sie wirklich glücklicher macht. Doch der Schein trügt.

Wir sehen aus der Ferne oft nur den glänzenden Schein, das Leuchten des Goldes und die Glitzerwelt der Reichen, aber nicht die Gefahren und das Elend, die davon ausgehen können. Ein Zuviel von allem ist nie gut, es vergiftet und verdirbt nicht nur den Magen, sondern den Charakter der Menschen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen