Komm,
Sei kein Frosch!

Vorsichtige und ängstliche
Menschen sind den Fröschen in der Tat sehr ähnlich. Bei jeder Herausforderung
ducken sie sich schnell weg. Sie springen blitzschnell, oft im hohen Bogen, ins
tiefe Wasser und tauchen für eine ganze
Weile einfach unter. Sie machen sich gleichsam unsichtbar und beobachten nur
heimlich das Geschehen. Dabei sind sie ihrer Umgebung sehr gut angepasst und
unauffällig. Genau das hilft ihnen, kritische Situationen gut zu überstehen.
Ist die Gefahr dann vorbei,
reißen sie wieder ihr breites Maul auf und quaken ohrenbetäubend herum. Wenn es
aber darauf ankommt eine dezidierte Aussage zu machen, verstummen sie in aller
Regel sofort. Solche Menschen gleichen auch haargenau dem Frosch aus der
antiken Fabel des Fabeldichters Äsop um 600 vor Chr. In ihr will ein
eingebildeter Frosch größer sein als der Ochse, der am Ufer des Weihers graste.
In seinem überzogenen Stolz blähte der Frosch sich dermaßen auf, so dass er
zerplatzte. So platzt auch manche Großtuerei von Menschen wie eine Blase, weil
sie sich zu wichtig nehmen.
Man kann also gut und gerne
sagen, der Ausruf: „Sei doch kein Frosch“, ist mehr als eine Provokation, sich
unüberlegt in etwas hineinziehen zu lassen, was man gar nicht will. Sei kein
Frosch, heißt nämlich auch: Mensch, sei nicht ängstlich und feige, steh zu
deiner Meinung und ducke dich nicht einfach weg, wenn es darauf ankommt. Passe
dich nicht allzu sehr deiner Umgebung an. Quake nicht so großtuerisch herum.
Blass dich nicht stolz auf und mach dich nicht zu wichtig. Andere sind oft
größer, auch wenn es nur „Ochsen“ sind wie in der Fabel.
Seien wir also keine
Frösche, denn das Quakkonzert ist schon viel zu laut in unseren Tagen, wo einer
den anderen noch übertönen will.
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