Was Halt gibt
Von den Bäumen können wir
Menschen vieles lernen. Was das ist, das sehen wir eindrucksvoll auf dem Bild.
Ein Baum klammert sich mit seinen Wurzeln förmlich an den harten Felsen des
Abgrunds, an dem er steht. Viel ist es nicht, was dieser Standort an
Lebensqualität zu bieten hat. Doch der Baum hat es gelernt, seinen Halt in den
Spalten und Ritzen im Fels zu finden. Ebenso zieht er seine Nahrung aus der
Tiefe, in der sich das Wasser zum Leben und Überleben befindet. Der
lebensfeindliche Felsen wird von den Wurzeln regelrecht umfangen und von den
kleinen Wurzeln geduldig durchdrungen. Der Lebenswille des Baumes und seine
Beharrlichkeit führen zum Ziel. Der harte Fels, der das Leben behindert und bedroht,
wird gleichsam von den Wurzeln des Baumes umschlungen. So wird das Hindernis
selbst zum stärksten Halt.
Auch menschliches Leben ist hineingeworfen in eine
bestimmte Zeit, Situation und an einen Ort, den sich keiner selbst aussuchen
kann. Für viele Menschen auf dieser Erde, sind das nicht immer gerade
menschenfreundliche und komfortable Orte. Vergleichbar dem Standort des Baumes
auf dem Felsen. Nicht jeder findet so günstige Bedingungen vor, wie die meisten
von uns. Wenn auch für die Menschen der Standort des Lebens nicht ein für
allemal festgeschrieben ist, stellt sich doch die Frage, wo ist der Mensch
eingewurzelt. Wo findet er seinen Platz in der Gesellschaft? Was gibt ihm
letztlich Halt in seinem Leben? Woher nimmt er die Kraft und den Willen, die Härten und die Hindernisse in seinem Leben, als das zu erkennen, was sie sind, Hindernis und Stütze zugleich.
Besonders der heutige Mensch muss nach einer Tiefe suchen, die ihn nähren kann.
Frühere Stützsysteme wie Familie, Glaube und Tradition sind weitgehend
weggebrochen. Individualität, Flexibilität und Mobilität sind an ihre Stelle
getreten. Eine fehlende Vertiefung echter Beziehungen führt deshalb leicht zu Bindungslosigkeit und
Oberflächlichkeit. Für alles muss es heute eine schnelle und schmerzlose Lösung
geben. Wer aber jedem Hindernis auszuweichen versucht, der verliert leicht den Blick für die
ganze Wirklichkeit.
Mit Hindernissen leben, heißt auch immer nach alternativen Möglichkeiten zu suchen und die eigenen Kräfte zu entwickeln. Dagegen wird jeder kraftlos, der alle Anstrengungen scheut und stets den bequemsten Weg sucht. Das Krankmachende und Bedrückende in unserer heutigen Zeit sind nicht zuallererst die unerträglichen Belastungen des Alltags. Es ist vielmehr die Tatsache, dass den Menschen eingeredet wurde und wird, für alles gibt es eine schnelle und leichte Lösung. Das aber ist ein großer Irrtum. Menschen, die diesem erliegen, werden unweigerlich krank, denn die Enttäuschung darüber, dass sie in einer permanenten Täuschung gelebt haben, lässt sie den letzten Halt verlieren. Ihr emotionales Wurzelwerk ist unterentwickelt und trägt sie nicht. So landen sie auf der Couch beim Psychotherapeuten, von dem sie nun all das erwarten, was sie selbst nicht geschafft haben. Der Bestsellerautor Manfred Lütz, einer der bekanntesten deutschen Psychiater benennt dieses Problem in seinem Buch: „IRRE! Wir behandeln die Falschen. Unser Problem sind die Normalen“. Dem schließe ich mich gerne an und stimme seiner Meinung zu: „Heute wird jedes Seelengrummeln therapiert. Vielen Hilfesuchenden wäre mit einem Freund besser geholfen“.
Mit Hindernissen leben, heißt auch immer nach alternativen Möglichkeiten zu suchen und die eigenen Kräfte zu entwickeln. Dagegen wird jeder kraftlos, der alle Anstrengungen scheut und stets den bequemsten Weg sucht. Das Krankmachende und Bedrückende in unserer heutigen Zeit sind nicht zuallererst die unerträglichen Belastungen des Alltags. Es ist vielmehr die Tatsache, dass den Menschen eingeredet wurde und wird, für alles gibt es eine schnelle und leichte Lösung. Das aber ist ein großer Irrtum. Menschen, die diesem erliegen, werden unweigerlich krank, denn die Enttäuschung darüber, dass sie in einer permanenten Täuschung gelebt haben, lässt sie den letzten Halt verlieren. Ihr emotionales Wurzelwerk ist unterentwickelt und trägt sie nicht. So landen sie auf der Couch beim Psychotherapeuten, von dem sie nun all das erwarten, was sie selbst nicht geschafft haben. Der Bestsellerautor Manfred Lütz, einer der bekanntesten deutschen Psychiater benennt dieses Problem in seinem Buch: „IRRE! Wir behandeln die Falschen. Unser Problem sind die Normalen“. Dem schließe ich mich gerne an und stimme seiner Meinung zu: „Heute wird jedes Seelengrummeln therapiert. Vielen Hilfesuchenden wäre mit einem Freund besser geholfen“.
Genau das können wir von den Bäumen
lernen, sie leben aus der Tiefe ihres Wurzelgeflechts und stehen am sichersten mit anderen Bäumen zusammen im Wald. Das gibt ihnen Stütze und Halt.
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