Balance am Hochseil und anderswo
Es
ist gut, wenn ein Mensch alle seine Sinne beisammen hat. Dazu gehört auch der
Gleichgewichtssinn oder die Balance. Erst wenn dieser Sinn gestört ist, merkt
man, wie wichtig er ist, um nicht zu torkeln oder gar zu fallen. Das
Gleichgewicht zu halten ist sehr wichtig, ob hoch oben am Hochseil über dem
Wasser oder einfach auf den unebenen Wegen meines Alltags. Schon die kleinste,
einseitige Verlagerung des Gewichts bringt alles zum Kippen und das mit fatalen
Folgen.
Das
gilt im übrigens für alle Bereiche unseres Zusammenlebens. Angefangen bei
unserer Ernährung, wo es stets um die
rechte Ausgewogenheit der Nahrung geht.
Was und wie viel ich davon esse, entscheidet übermein körperliches
Gleichgewicht.
Auch
bei der Berichterstattung in den Medien muss das rechte Maß zwischen
Pressefreiheit und Persönlichkeitsrechten des Einzelnen gewahrt bleiben. Dazu
gehört eine sorgfältige und objektive Recherche, damit jede Einseitigkeit
vermieden wird, die schnell zu Vorverurteilungen führen kann.
In
der Wirtschaft darf es zu keiner Verzerrung der Wettbewerbsfähigkeit kommen, die bestimmte Firmen und ganze
Industriezweige in den Konkurs treiben.
Ganz
besonders sensibel ist das Verhältnis
der Völker zu einander, da führt jede Störung
sofort zu einer Schieflage und einer Gefährdung des friedlichen Miteinanders.
Deshalb wurde Jahrzehntelang, während
des „kalten Krieges“, sehr darauf geachtet, dass die Doktrin der „balance of
power“, das Gleichgewicht der Kräfte zwischen Ost und West gewahrt blieben.
Eine
weitere große Gefährdung droht der gesamten Menschheit und der Erde, wenn das
ausbalancierte Systems des Klimas, z. B.
durch den erhöhten Ausstoß von CO² Gasen negativ beeinflusst wird. Denn
überall, wo der Mensch einseitig regulierend, nur am Profit orientiert,
in die Natur eingreift, wird das Gleichgewicht zerstört. Stichwort: Naturkatastrophen als Folge der
Klimaerwärmung!
Unabsehbar sind die Folgen, wenn bei den Fragen um ethische Werte, die Gewichtung nach
eigenen, oft sehr subjektiven Vorstellungen einzelner oder bestimmter
Lobbygruppen, verschoben wird. Die daraus entstehenden Haltungen, können langfristig zu menschlichen „Fehlhaltungen “ führen.
Schon
vor über 50 Jahren heißt es in einem Konzilstext: „Die Störungen des Gleichgewichtes, an denen die moderne Welt leidet,
kommt aus den Herzen der Menschen selbst. Alles, was in Wirtschaft, Staat,
Gesellschaft, in Kultur und Medien aus der Balance ist, hat seine Ursachen in
der Unausgewogenheit, in der Unwucht des
Herzens.“
Dieser
Text trifft es punktgenau, es sind nicht die gesellschaftlichen oder andere
Verhältnisse, mit denen heute vieles begründet wird, sondern es sind die
Menschen selbst, die das Gleichgewicht auf der Erde gefährden und die
strukturelle Ungerechtigkeit verursachen.
Deshalb
geht es nicht darum, dass die "Anderen" etwas ändern, sonder dass jeder einzelne etwas tut und
tun kann. Das Ziel muss sein, für sich das rechte Maß zu finden und die Balance
zu halten oder sie wieder zu erlangen.
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