Freude im Advent
Ungefähr
800 Jahre vor Christi Geburt, in einer Zeit des wirtschaftlichen und
politischen Niedergangs, rief der Prophet Jesaja seinen Landsleuten in Juda und
Jerusalem zu: „Freut Euch!“ Selbst die Natur, die dürre Steppe und die Wüste
sollten sich freuen, aufblühen und jubeln, so heißt es dort. Seither ist dies
der Aufruf im Advent für alle Zeiten und an alle Menschen geworden. Gerade wenn
sittlicher und sozialer Abbau bestimmend werden, wenn die Menschen oft nur noch
Schwarz sehen, wenn die Freude schwindet und Tristes den Alltag bestimmt, dann
kann dieser Ruf Mut machen und uns aufwecken. Die Botschaft ist einfach, keiner
muss länger im Dunkeln sitzen und jammern, denn es gibt immer und überall
Gründe zur Freude. Daran will uns der Advent erinnern. Jesaja hat es geschafft,
den Menschen seiner Zeit diese Hoffnung wiederzugeben. Als Prophet war er kein
„Hellseher“, aber auch kein „Schwarzseher“. Er war ein Mensch mit einer Vision.
Die Zeichen seiner Zeit hat er den Menschen gedeutet und ihnen neuen Mut
gemacht. Solche
Menschen wie Jesaja wären heute wichtig. Unsere Zeit braucht wieder Persönlichkeiten
und Medien, die nicht schwarz malen und Schreckensszenarien
entwerfen, sondern die das Positive verstärken und Mut machen. Manches ist in unserem Land in den zwischenmenschlichen
Beziehungen ausgetrocknet und verkümmert. Wir wissen es alle, der Umgangston
ist rauer geworden, die Menschen sind
gestresst und überfordert. Es wird aber für
keinen besser, wenn wir uns durch rüdes Verhalten das Leben gegenseitig noch schwerer
machen.
Wo
nehmen wir nun die Kraft und die Freude her? Wer hilft uns, die Freude neu zu
entdecken? „Freut Euch“, das klingt gut, doch wie soll das gehen? Ganz
einfach: fangt klein an! Es sind doch nur die kleinen Dinge, die wir tun können.
Die ersten Schritte, die wir gehen müssen. Der Advent ist dafür eine gute
Gelegenheit. Zuerst müssen wir umdenken, denn jede Veränderung beginnt im Kopf
und im Herzen. Hier stellt sich die Frage, welche Sichtweise wir auf die Dinge haben.
Ist für mich das Glas halb leer oder halb voll? Mit einem positiven Blick auf
das Leben kann ich mich schon über kleine Dinge freuen und Freude schenken. Wer
optimistisch denkt und fühlt, lebt gesünder und länger, denn eine medizinische
Diagnose lautet: „Pessimismus hat einen nachteiligen
Einfluss auf den Blutdruck und den Verdauungsapparat“.
Wenn
das kein zusätzlicher Grund ist, hoffnungsvoll und froh zu sein. Warum noch länger freudlos und unzufrieden in der „Dunkelkammer“ unseres Alltags sitzen
und ein „Negativ“ nach dem anderen entwickeln? (Für jüngere Leser:
Das ist ein Vergleich aus
der Fotografie, als die Filme noch entwickelt werden
mussten) Gehen
wir also aus uns heraus und auf andere zu!
Die Tage im Advent sind dazu reich an Gelegenheiten, einander zu überraschen
und froher zu machen. Genießen wir den duftenden Glühwein und laden einen
Freund dazu ein. Kleine Pausen im Alltag so sind wichtig, sie geben neuen Schwung.
Die Freude wird uns geschenkt und wenn wir sie mit anderen teilen, wird sie
nicht weniger, sondern mehr!
Freude
und Lachen sind gesund und kosten kein Geld. Denken wir daran, jeder Tag, an
dem wir nicht gelacht haben, ist ein verlorener Tag. Darum: „Freut Euch!“
Ihnen und Euch allen wünsche ich eine gesegnete Adventszeit
und weiterhin Freude beim Lesen meines Blog´s! Danke auch für so manche
Rückmeldung und Ermutigung! D. Letzner
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